Die Landesstelle für Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge in Nordrhein-Westfalen, Unna-Massen, ab
2008: Kompetenzzentrum für Integration war von 1951 - 2009 die erste wichtige Station für viele Zuwanderinnen und Zuwanderer in einer neuen Heimat. Insgesamt gesehen war die ursprüngliche
Landesstelle in Unna-Massen bisher für mehr als 2 Millionen Menschen aus über 100 Ländern der Erde erste Anlaufstelle des Landes Nordrhein-Westfalen.
Aufgrund des starken Rückgangs derEinreisewilligenwurde die Landestelle am 30. Juni 2009
geschlossen. Aussiedler, Zuwanderer und ausländische Flüchtlinge werden nun direkt an die Kommunen verwiesen.
Chronik
November 1945Die britische Militärregierung gründet in der Wellersberg-Kaserne in Siegen das Hauptdurchgangslager für deutsche
Kriegsflüchtlinge und Vertriebene. Diese stammten vor allem aus Schlesien, Pommern und Ostpreußen aber auch aus anderen Ländern Osteuropas.
1948Zum
1. April 1948 übernimmt der Sozialminister des Landes Nordrhein-Westfalen die Einrichtung.1951 Am 20. Mai 1951 beginnen in Unna-Massen die Bauarbeiten für die neue
Landesaufnahmestelle mit 1.500 Plätzen.
Juni 1953Volksaufstand in der DDR 1956-1958 Vor dem Hintergrund des großen Zustroms von Flüchtlingen aus der DDR wird die Liegenschaft in zwei Bauabschnitten auf 153
Häuser erweitert. Die Aufnahmekapazität steigt dadurch auf 3.000 Personen. Darüber hinaus errichtet die Landesregierung NRW in anderen Bundesländern weitere sog. Gastlager.
13. August 1961Bau der Berliner Mauer 1961 Bis zum Mauerbau erreicht die Zahl der Zugänge aus der DDR in diesem Jahr mit 32.087 Menschen einen Höhepunkt. 1978 –
1980 Das Schiff „Kap Anamur“ rettet mehrere Tausend „Boatpeople“ aus Indochina. Ein großer Teil dieser Flüchtlinge wird in der Landesstelle Unna-Massen aufgenommen.
9. November 1989Fall der Berliner Mauer 1987– 1990 Konsequenz aus Gorbatschows Reformpolitik „Perestroika“ und
„Glasnost“: Die Ausreisen Russlanddeutscher aus der Sowjetunion steigen kontinuierlich an. Mehr als 420.000 Aussiedler aus Osteuropa sowie Übersiedler aus der DDR werden in diesem Zeitraum in der
Landesstelle aufgenommen.
1988 – 1989Aufgrund der stark ansteigenden Zugänge wird die Aufnahmekapazität der Landesstelle auf 3.600 Plätze
erweitert.
Zur Aufnahme der Übersiedler aus der DDR werden vorübergehend 65 Außenstellen mit über 9.000 Plätzen eingerichtet.
Außerdem errichtet die Landesstelle zwei neue Verwaltungsgebäude.
1990Die
Landesstelle nimmt im Rahmen einer humanitären Hilfsmaßnahme 900 albanische Botschaftsflüchtlinge auf. 1990/1991 Seit dem Zerfall des kommunistischen Systems kommen hauptsächlich
Spätaussiedler und jüdische Zuwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion nach Unna-Massen.
1991Im
Rahmen einer humanitären Regelung zwischen Bund und Ländern werden jüdische Zuwanderer aus den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion in Deutschland aufgenommen.
1992800
Bürgerkriegsflüchtlinge aus Bosnien-Herzegowina werden auf Grund einer humanitären Vereinbarung zwischen Bund und Ländern in Unna-Massen aufgenommen.
1994Die
Landesstelle wird durch den Bau von sechs Wohnhäusern erneut erweitert. 1999 Rund 1.000 Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Kosovo werden unter großer Anteilnahme der Bevölkerung für
einige Monate in der Landesstelle untergebracht.